Netzwanderungen
Paywall: Der Trend zum bezahlten Zeitungsinhalt
18/01/2012
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In Slowenien wurde gerade ein Bezahlsystem eingeführt, dass den Nutzern mit einem Beitrag, einem Nutzernamen und einem Passwort den unbeschränkten Zugang zu den wichtigsten Medienseiten verschafft. Voraus ging die erfolgreiche Implementation des Piano Media Systems in der Slowakei im letzten Jahr (spannender Podcast hier). Es ist erstaunlich und erfreulich wenn sich die Verleger eines Landes bei einem Thema zu einem gemeinsamen Vorgehen durchringen. Gerade im Internet sind die gescheiterten Versuche Legion und wir verfolgen hier gerne die Entwicklung.

Die Kunst liegt naturgemäss darin, durch die Einführung einer Paywall (eine eher unglückliche Wortwahl) den bestehenden Traffic und die dazugehörenden Werbeeinnahmen nicht oder nur geringfügig zu torpedieren. Die New York Times, die ebenfalls seit letztem Jahr versucht aus Nutzern zahlende Nutzer zu machen, hat dazu eine “poröse” Paywall eingeführt. Damit heisst es nicht “Entweder zahlen oder nichts bekommen”, sondern ganz viele Stufen führen zum Vollabo. Das scheint ein vielversprechender Ansatz auch in andern Häusern. Da können die ersten Artikel im Monat kostenlos sein. Ab dem 10. Artikel muss man sich zumindest anmelden und einloggen und erst als intensiver Nutzer wird man zur Kasse gebeten. Gleichzeitig sind zum Beispiel Artikellinks die auf sozialen Netzwerken geposted werden immer kostenlos. Hier flexibel operieren und auf laufenden Erfahrungen aufbauen zu können ist sicher ein Schlüssel zum Erfolg.